Brachenverteilung

Es sind in Wien vor allem zwei Branchen, die stark von der Beschäftigung ausländischer Staatsangehöriger abhängig sind: das Beherbergungs- und Gaststättenwesen und das Bauwesen. Zu Jahresende 2002 waren 38% aller beschäftigten in Beherbergungsbetrieben und Gaststätten und rund ein Drittel aller in Bauwesen Erwerbstätigen ausländische Staatsangehörige. Mit einem AusländerInnenanteil von 20,9% liegen unternehmenspezifischer Dienstleistungen (Realitätenwesen und Vermietung beweglicher Sachen) an dritter Stelle, gefolgt vom Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur mit 16,4%, dem Gesundheits- Veterinär- und Sozialwesen mit 15,6% und der Sachgütererzeugung mit 15,2%. Demgegenüber liegt der Anteil der ausländischen Beschäftigten in Bereichen wie Kredit- und Versicherungswesen oder öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung und Sozialversicherung nach wie vor bei jeweils nur rund vier Prozent.

Insgesamt sind rund dreit Viertel aller ausländischen Beschäftigten in Wien in nur fünf Wirtschaftsklassen angestellt: Beherbergungs- und Gaststättenwesen, Bauwesen, unternehmensspezifische Dienstleistungen, Sachgütererzeugung sowie Handel und Reparaturwesen. An dieser Ungleichverteilung hat sich seit Jahren und Jahrzehnten nur wenig verändert; auch wenn es zu einer gewissen Diversifizierung der Beschäftigungsstruktur in den 1980er und 1990er Jahren auch zu einer gewissen Diversifizierung der Beschäftigungsstruktur gekommen ist. So haben es z.B. MigrantInnen aus den ost(mittel)europäischen Staaten geschafft sich zumindest ein breites berufliches Spektrum zu eröffnen. Aber auch für EinwandererInnen aus dieser Region gilt, dass ein Großteil in den ihren hohen AusländerInnenanteil "typischen" Brachen beschäftigt sind.

Neben der Konzentration auf bestimmte Brachen und Wirtschaftsklassen ist die Beschäftigung von auslöndischen StaatsbürgerInnen auch selektiv nach Betriebsgröen. Ausländische Beschäftigte sind in einem höheren Ausmaß in klein-und Mittelbetrieben beschäftigt als InländerInnen. 1999 waren rund 37% der ausländischen Beschäftigten in Betrieben mit bis zu 19 MitarbeiterInnen angestellt (32,4% der InländerInnen). Auch in Mittelbetrieben (20 bis 99 Beschäftigte) sind anteilsmäßig mehr AusländerInnen beschäftigt als InländerInnen. Eklatant ist der Unterschied bei den Großbetrieben mit mehr als 1000 MitarbeiterInnen, in denen nur 8,8% der ausländischen Beschäftigten tätig sind, aber 21,6% der österreichischen StaatsbügerInnen. Die in Klein- und Mittelbetrieben fehlenden innerbetrieblichen Arbeitsmärkte mit den damit verbunden Karriere-und Aufstiegschancen können auch als ein Grund für die geringe vertikale Mobilität von MigrantInnen in Österreich angesehen werden.

 

 

 

 

 

 

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