Geburtsland

Bei der letzen Volkszählung 2001 wurde zum ersten Mal in Österreich nicht nur die Frage nach der Staatsbürgerschaft gestellt, sondern auch nach dem Geburtsland (in den heute gültigen Grenzen). Damit liegen für Österreich erstmals offizielle Daten vor, die Aussagen über eine eventuellen Migrationshintergrund österreichischer StaatsbügerInnen ermöglichen. Bisher bestand ja das Problem, dass all jene MigrantInnen, die im Laufe ihres Lebens in Österreich die österreichischen Staatsbürgerschaft verliehen bekommen haben, in den offiziellen Statistiken nicht mehr als MigrantInnen bzw. Menscgen mit Migrationshintergrund "erkennbar" waren. Nicht übersehen werden darf jedoch, dass sich hinter der Merkmalskombination "österreichische Staatsbürgerschaft und ein anderes Geburtsland als Österreich "nicht nur eingebürgerte MigrantInnen "verbergen", sondern auf Grund der starken Ius-sanguinis-Ausichtung des österreichischen Staatsbürgerschaftsgesetzes auch im Ausland geborene Kinder österreichischer Eltern.

Darüber hinaus ist es mit den nun vorliegenden Daten jedoch auch möglich, sich der Gruppe der Nachkommen von MigrantInnen, der sogenannte "Zweiten Generation" anzunähern (=in Österreich geborene Personen mit ausländischen Staatsbürgerschaft).

Auf Grund der vorliegenden Daten lässt sich für Wien festhalten, dass die Bevölkerung mit Migrationshintergrund rund 400.000 Personen umfasst. In dieser Zahl wurden all jene zusammengefasst, die ausländische Staatsangehörige sind und/oder im Ausland geboren wurden. Wien ist das österreichische Bundesland mit den meisten im Ausland geborenen EinwohnerInnen (23,6%). Von den 366.289 im Ausland geborenen Personen ist fast ein Drittel im ehemaligen Jugoslawien zur Welt gekommen (127.290); 19,9% in Serbien und Montenegro, 12,9% in der Türkei, 9,4% in Bosnien-Herzegowina, 7.2 in Deutschland und 6.8% in Polen. Insgesamt 41.772 Personen sind in einem anderen EU-Land geboren.

Betrachtet man nicht die Wohnbevölkerung insgesamt, sondern nur die österreichischen StaatsbügerInnen ergibt sich folgendes Bild:

 

88,3% sind in Österreich geboren, 11.7% im Ausland (115.318 Personen). Auf der anderen Seite sind rund 14% der ausländischen Staatsangehörigen bereits in Österreich geboren (rund 34.500 Personen). Käme in Österreich wie in den klassischen Einwanderungs-ländern das lus-soli-Prinzip zur Anwendung, wonach im Land geborene Personen automatisch die Staatsangehörigkeit des jeweiligen Landes erhalten, läge der Anteil der ausländischen StaatsbürgerInnen in Wien mit 13,8% deutlich unter dem geltenden Wert von 16%.

Für das gesamte Bundesgebiet gilt, dass rund 87,5% der österreichischen Wohnbevölkerung auch in Österreich geboren sind, etwas mehr als eine Million Menschen haben bei der VZ angegeben im Ausland geboren worden zu sein. Mit diesen 12,5% im Ausland geborenen Personen liegt Österreich im internationalen Vergleich etwas vor den Vereinigten Staaten von Amerika (11,1%). Mehr als ein Drittel ist in einem der Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien (351.256) zur Welt gekommen; als zweithäufigstes Geburtsland wurde Deutschland genannt (rund 14,0%). In der Türkei sind rund 125.000 Personen geboren (12,5%). Analysiert nach der Staatsangehörigkeit ergibt sich folgendes Bild:

 

Der Geburtsort der österreichischen StaatsbürgerInnen liegt zu 94,4% in Österreich, 5,6% (408.000 Personen) sind im Ausland geboren. Auf der anderen Seite sind 86,1% der ausländischen Staatsangehörigen im Ausland auf die Welt gekommen (also MigrantInnen der "ersten Generation"), 16,3% haben jedoch einen österreichischen Geburtsort ("2. und 3. MigrantInnengeneration").

Wiener Wohnbevölkerung nach Geburtsland VZ2001
Serbien und Montenegro 73.035
Türkei 47.372
Bosnien-Herzwgowina 34.373
Deutschland 26.230
Polen 24.917
Tschech. Republik 21.158
Ungarn 11.927
Kroatien 10.769

 

 

 

 

 

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